Das Wetter sieht gar nicht so schlecht aus. Wolken und blaue Lücken lassen für heute hoffen. Frühstück gibt es endlich vor
dem Wohnmobil. So sollte eigentlich jeder Tag im Urlaub beginnen, so der Wunschtraum. Ob es in 2.369 Metern Seehöhe auf der Kaiser-
Franz-Josefs-Höhe auch so aussieht?
Gesättigt ging es dann von Kals los. Das Navi sagt, daß es über Lienz und Heiligenblut zur Kaiser-Franz-Josefs-Höhe 89km sind
und wir ca. 1,5 Stunden dafür benötigen würden. Ups, damit hätten wir nicht gerechnet. Ist doch nur auf die andere Seite des
Großglocknermassiv.
Auf der Großglocknerstrasse durften wir noch 43€ Maut Tagesgebühr zahlen. Leider wurde es kein wolkenfreier Tag, aber wenigstens hat es nicht geregnet. Dafür wehte wieder ein ziemlich kalter Wind. Vom Großglockner ist nicht viel zu sehen, eigentlich garnichts. Das Gebiet um die Kaiser-Franz-Josefs-Höhe ist auch bekannt dafür, daß man Steinböcke, Gemsen und Murmeltiere beobachten kann. Aber, wo sind sie? Kein Wetter? Ah, unterhalb von unserem Parkplatz scheint sich was zu bewegen. Objektiv auf maximalen Zoom ausfahren. Tatsächlich ist dort ein Steinbock! In der Nähe sehen wir auch noch einen Zweiten, aber zu weit für ein gutes Foto.
Die Murmeltiere sollen ja hier ganz zahm sein. Zu sehen sind aber keine - Mittagsruhe? Na, dann eben ein paar Bildchen von
den Blümchen machen.
Dann lässt sich doch noch ein Murmeltier blicken. Bewaffnet mit Kamera und saftigen Möhrchen langsam nähern. Es scheint nicht
sehr scheu zu sein. Mit dem leckeren Futter haben wir schnell Freundschaft geschlossen und ich durfte es auch streicheln. Das Fell
sieht weicher aus, als es ist.
Weiter geht's. Wir sind ja nicht nur wegen den Murmeltieren gekommen. Der Weg führt vorbei am Denkmal für den alten Kaiser.
Ich habe mir eine Audienz erstiegen.
Und plötzlich lässt sich auch hier ein kleines Pelztier blicken.
Da hat wohl jemand einen Schneetunnel gegraben? Passen aber nur kleine Leute durch. Was macht eigentlich der Großglockner?
Leider versteckt er sich immer noch oder wie uns Einheimische gesagt haben: Er hat ein Hütli auf. Ein ziemlich großes! Der
Gletscher (Pasterze genannt), ist wenigstens deutlich zu sehen.
Wir haben noch genug Zeit und versuchen, über den Gamsgrabenweg näher an den Gipfel heran zu kommen. Vielleicht lockern die Wolken ja noch auf. Der Gamsgrubenweg besteht am Anfang aus einer Aneinanderreihung von Tunneln. Nach dem Tunnel 6 ist der Weg wegen Steinschlaggefahr gesperrt. Im Tunnel gibt es Informationen per Wort und Bild zu seiner Legende. An einem künstlich angelegten Miniteich gab es interessante Lichtspiele. Zwischendurch hatten wir immer wieder die Gelegenheit, Richtung Großglockner zu sehen. Nur er lies sich immer noch nicht blicken. Dafür trafen wir wieder auf unsere kleinen Freunde. Bereits direkt am Ausgang von Tunnel 6 war der Weg durch Schnee und Geröll versperrt. Von dem kleinen Plateau kann man senkrecht in die Tiefe blicken. Das Gletscherende und das Schmelzwasser, ist deutlich zu sehen.
Zurück an dem gewaltigen Gebäude der Kaiser-Franz-Josefs-Höhe haben wir beraten, was heute noch geht. Runter zum Gletschersee
und vielleicht doch noch bis zum Gletscherende laufen? Zu spät, die Gletscherbahn fährt nur noch 1 Stunde. Schnell noch ein Blick
in den Souvenirladen gemacht und dann langsam zurück zu unseren Haus auf Rädern. Wir müssen schließlich zurück zum Campingplatz.
Neues Auto gefunden? Nichts für alte Rentner!
In der Ferne lockern die Wolken jetzt langsam auf. Zu spät, heute sehen wir den Großglockner nicht mehr. Zum Glück soll es noch
mindestens einen richtig schönen Tag geben, zeigt die Wetterapp an.
Und unsere sportliche Leistung? Erholsame 6,2 km gelaufen.