Eine spannende Frage, die uns schonn vor der Abfahrt in den Urlaub beschäfftigte ist: Wie wird das Wetter? So auch
heute. Ein Blick aus dem Fenster zeigt, daß es mit Sonne wohl erst einmal nichts wird. Es soll aber trocken bleiben. Genau
das Richtige für eine gemütliche Wanderung, so dachten wir.
Nachdm wir von der Rezeption für die Tour durch's Dorfer Tal bis zum Dorfer See viel Zuspruch erhalten hatten, machten wir uns
nach einem gemütlichen Frühstück auf den Weg.
Die ersten paar hundert Meter kannten wir schon vom gestrigen Rundgang. Hinter den letzten Haus türmt sich die Bretterwand auf.
Sieht schon impossant aus. Der Weg verläuft noch fast eben. Über uns kreist einer der Big Five der Alpen (Ader, Geier, Steinbock, Gemse
und Murmeltier). Wir tippen hier auf einen Adler.
Langsam wird der Weg steiler und wir merken, daß wir etwas außer Training sind. Der bereits schon gewaltige Lärm des tosenden
Baches wird immer mehr. Ein Zeichen, daß wir die Dabaschlucht erreicht haben. Bis jetzt sind wir einfach nur den Weg gefolgt. Nun steht
die erste Entscheidung vor uns. Durch den dunklen Tunnel, von dessen Wände und Decke Wasser tropft, oder den Fussweg um den Fels nehmen.
Natürlich nehmen wir den Weg um den Fels, sonst hätten wir die imposanten Bilder der Schlucht verpasst.
Der Weg geht steil aufwärts und die Pumpe hat was zu tun. Von den Felswänden tropft irgendwoher kommendes Wasser in größerer oder
kleinerer Menge. Ganz trocken bleiben wir nicht. Vom Aussichtsplateau bietet sich ein toller Blick ins Tal.
erster Minigletscher
alte Almhütte - mein Projekt für den Aufbau????
Am Ende der Schlucht bahnt sich ein kleiner Wasserfall seinen Weg durch das Geröll. Beim genaueren Hinsehen wird klar, daß unter dem Geröll noch der Schnee vom letzten Winter liegt. Auch der Bach hat den Minigletscher unterspült. Am Hang gegenüber steht eine alte, dem Verfall Preis gegebene Almhütte. Könnte was für mich sein. Lieber doch nicht, das gibt sonst Ärger. Der Weg wird wieder flacher und bald sehen wir in der Ferne die Jausenstation Bergeralm (1620m über Meereshöhe). Da uns weder Hunger noch Durst quält, lassen wir die Hütte links liegen. Bis zur nächsten Hütte, dem Kalser Tauernhaus, soll es ja nur 1 Stunde Fussmarsch sein. Der Weg sieht nicht nach besonderen Herausforderungen aus. Unterwegs beleitet uns immer mal wieder das Geläut der Almkühe.
Nach nur 1 Stunde erreichen wir wirklich die Hütte in 1755m Höhe. So langsam meldet sich der Magen und verlangt nach seinem Recht. Also legen wir eine Mittagspause ein. Eigentlich soll es bis zum Dorfer See ja nur noch 1 Stunde sein, so die Schilder. Wie sich später herausstellen sollte, war das ein gewaltiger Irrtum. Unsere Kraftreserven haben wir mit leckeren Radler und Leberkäs aufgefüllt. Die Preise für Speisen und Getränke waren erstaunlich günstig.
Wanderer hatten uns bestätigt, daß es am Dorfer See sehr schön sei. Auch der Wirt ließ daran keinen Zweifel. Außerdem ist
es doch nur noc eine Stunde.
Der Weg war auch sehr schön und lies sich gut laufen. Es ging an einer, vermutlich noch genutzten alten Almhütte vorbei.
je höher es ging desto steiler und auch etwas schmaler wurde der Weg. Trotzdem war es keine Herausfolderung.
Wenn es hier noch Schnee gibt, da teste ich doch mal die Festigkeit.
Von Wanderern, die uns entgegen kamen, wurde von großen Felsbrocken und einem Schneefeld, das es zu überwinden gab, gesprochen.
Es wurde noch steiler und auch steiniger. Das letzte Stück zum See durfte ich dann allein gehen, denn die Wanderer hatten
nicht übertrieben.
Ohne Fleiß kein Preis! Die Kletterpartie über die Felsen und das Schneefeld hatte sich gelohnt! Der See sieht wirklich
sehr schön zwischen den Bergen gebettet aus. Und dieses klare, aber eiskalte Wasser, einfach toll. Wer hätte schon
gedacht, in 1935m Seehöhe einen See zu entdecken?
Zurück, war der gleiche Weg zu nehmen. Einmal über große Felsen und Schnee geht auch ein zweites Mal.
Das die erste Tour schon solche Überraschungen parat hat, hätten wir nicht gedacht. Als Belohnung für die Anstrengung lockerten
die Wolken auf und die Sonne lies sich auch blicken.
Bergab läuft es gut, so daß wir diesmal das Kalser Tauernhaus rechts haben liegen lassen. So steuerten wir, kurz vor Schließzeit,
die Bergeralm an, Für uns gab es aber noch Kaffee oder Cappuccino und Eis bzw. Joghurt.
Jetzt nur noch durch die Dabaklamm und es dauert nicht mehr lange, bis der Campingplatz erreicht ist. Puuh, eine ganz schöne Tour.
Für uns Ungeübte steckten die 17,5km doch in den Beinen.