Geweckt wurden wir von der Sonne, die direkt in unsere Gesichter schien. Wie, nach dem nächtlichen Regen
jetzt Sonnenschein? Kein Traum, denn in den Bergen hing ein schmaler Streifen Wolken, die aber an einen schönen
Tag nichts ändern sollten. Wir entschlossen uns, mit der Luftseilbahn nach Eischoll zu fahren. Nach einer Ortbesichtigung
weiter über die Milibachhängebrücke nach Unterbäch und nach einem eventuellen Abstecher mittels Sessellift zur Brandalp.
Die Luftseilbahn ist eine kleine Kabinenbahn, die im halbstündigen Abstand fährt. Eischoll macht den Eindruck eines
typischen schweizer Bergdorfes. Sehenswert die vielen, gut erhaltenen, jahrhunderte alten Holzhäuser. Die Straßen, eher
Gässchen sind teilweise so eng, daß kaum ein Pkw am Fußgänger vorbeifahren kann.
Und jetzt, in rund 1200m Höhe, hatten wir doch einen ganz anderen Ausblick auf die Berge. Die Sicht auf das gesamte
Massiv wurde nicht mehr durch Bäume, Sträucher und Häuser verdeckt. Zu unserem Glück fehlte nur noch, daß sich das Bietschhorn,
mit 3934m der höchste Berg der Umgebung, auch mal ohne Wolkenkappe zeigte.
Von Eischoll folgten wir der Wegmarkierung zur Hängebrücke über den Milibach. Die Hängebrücke ist 260m lang und 65m hoch.
Die Brücke ist solide gebaut, reagiert aber auf jeden Schritt. Es fühlt sich an, wie bei Seegang auf einem Schiff. Nichts
für empfindliche Seelen.
Im Ort selbst findet man wieder viele der alten Holzhäuser, aber auch moderne Restaurants und Hotels.
Das Bietschhorn hat es inzwischen auch mal geschafft, sich ohne Wolkenkappe zu zeigen. Interessant ist der ständig
wechselnde Blick auf die Berge - mal mehr, mal weniger Wolken.
Unsere Neugier wie es wohl noch weiter oben aussehen würde, war geweckt. So war schnell der Entschluss gefasst, mit dem Sessellift zur Brandalp in 1600m Höhe zu fahren. Aber auch wieder zurück. Von hier war das Panorama auf die gegenüber liegenden Bergmassive noch atemberaubender. Obwohl die Sonne noch schien, war es doch empfindlich kühl. Zeit für eine längere Wanderung war nicht mehr und so hatten wir etwas Spaß mit einer Ziegenherde. Danach schnell zurück, da dunkle Wolken näher kamen, die Regen bringen sollten. Außer ein paar Tröpfchen war aber nichts und wir erreichten trocken unseren Camper.