Kaum zu glauben, aber nach dem Regen von gestern, der bis tief in die Nacht ging, war das Wetter deutlich besser. Wir wollten deshalb den Wanderweg, der am Strand und durch die Dünen verläuft, abwandern. Die Hinterlassenschaften des Regens versuchten, dies erst einmal zu verhindern. Der von Pfützen gesäumte Weg wurde einfach zum Bach. Also folgten wir einen kleinen Trampelpfad in der Hoffnung, die Dünen und den Strand zu erreichen. Vor den Lohn einer schönen Aussicht, gab es ein paar Hindernisse zu überwinden.
Nachdem wir dem engen Weg gefolgt waren, erreichten wir endlich die Dünen. Waren die gestern auch schon so hoch? Aber nichts wie
Schuhe aus und unter Beweisstellung unserer alpinistischen Fähigkeiten hinauf auf den Gipfel. Dahinter ist ja das Meer. Erst hoch,
dann wieder runter. Sind wir denn hier Berggemsen? Der Weg war gesäumt von wilden Rosen mit bunten Hagebutten und letzten Blüten.
Dazu mischte sich das Binsengras und die Erikaheide.
Von oben bot sich dann der lang ersehnte Blick auf das Meer. Inzwischen machten die weißen Wolken auch ein paar blauen Flecken
Platz.
Vom Wind aufgepeitscht,schäumten die Wellen das Meer auf.
Der Ausgangspunkt des Wanderweges befindet sich am Hauptstrand von Tylösand. Um dahin zu gelangen, ist ein kleiner Bach zu durchqueren. Nur heute nicht, denn der Regen hatte ihn zu einem wilden Flüsschen werden lassen. Google Maps zeigte mir, dass es nicht weit eine Brücke gibt. Dazu mussten wir wieder in die Dünen und Gemse spielen. In dem anschließenden Wäldchen sollte, die Brücke zu finden sein. Wäldchen? Eher der Regenwald von Tylösand. Die Schuhe hatten wir zum Glück immer noch aus. Also Augen zu und durch. Glücklicherweise hatte der Bach die Brücke nicht weggespült und wir konnten auf die andere Seite gelangen. Um wieder an den Strand zu kommen, mussten wir an einem Steihang aus Sand entlang, der mit Vorsicht zu begehen war. Etwas Nervenkitzel im Urlaub ist schon mal erlaubt. Unten war das reißende Flüsschen. Von der Kraft des Wassers konnten wir uns später überzeugen. Ein paar Mutige sind an der Mündung ins Meer durch den Bach. Wir haben's nachgemacht.
Wieder am Strand angekommen, wurden wir von einer recht zutraulichen Möve begrüßt.
Eine kleine Pause am Rand der Düne läßt uns den sonnigen Tag genießen.
Fast unbemerkt war die Zeit schon fortgeschritten. Unser Magen regte sich und verlangte nach Ess- und Trinkbarem.
Eigentlich gibt es einige Lokale in dem Örtchen, nur die, die wir fanden hatten geschlossen. Zurück am Strand war aber
noch ein kleiner Kiosk offen. Kaffee und leckeres Eis konnten den Magen friedlich stimmen.
Am Nachmittag hat es die Sonne besonders gut gemeint. Nach dem Sonnenbad sind wir dann noch ein ganzes Stück am Strand
oder in den Dünen gewandert und haben vor Abreise die Natur genossen.
Abreisen ohne ein Bad im Meer geht natürlich nicht; auch wenn's mit 16 Grad kalt ist. Auch, wenn der Bildbeweis fehlt:
Wir haben's getan!