Was machen unsere alten, müden Knochen? Ist da heute am Ende der Etappe noch eine Wanderung drin?
Aber erst müssen wir das Wohnmobil wieder reisefertig machen. Bis nach Store Mosse, dem größten Moorgebiet
in Schweden, sind es ein paar Kilometer.
Bevor es losging, blieb als letztes Todo, sich um Abwasser, Toilette sowie Frischwasser zu kümmern. Noch wissen wir nicht, wo
unser heutiges Nachtlager sein wird. Je weiter wir uns von den größeren Küstenstädten entfernen, desto weniger Verkehr auf der
Autobahn. Die Route führt von Malmö über die Autobahn E6 bis Höhe Helsingborg mehr oder weniger an der Küste entlang. Bei Helsingborg
verlassen wir die E6 und fahren auf der Autobahn E4 weiter bis zur Abfahrt Värnamo. Dann sind es nur ein paar Kilometer auf der
Fernverkehrsstrasse 151 bis Store Mosse.
Auf dem Rastplatz Sjöboda der E4 haben wir eine kleine Pause eingelegt. Der Rastplatz liegt direkt am Fluss Lagan etwa 20 km vor Ljungby.
Da lässt sich rasten - nicht rosten!
Wie alle Rastplätze, die von uns angefahren wurden, ist auch dieser sauber und gepflegt. Selbst das Häuschen für die Notwendigkeiten
ist erstaunlich sauber. In Schweden ist es eine Selbstverständlichkeit, seinen Müll ordnungsgemäß zu entsorgen.
Geplant war noch ein Stop beim Laganland, einem Elchpark. Aber bei dem Wetter haben wir gern verzichtet. Die Scheibenwischer haben den Regen kaum geschafft. Der Spuck hat allerdings nicht lange gedauert.
In Store Mosse angekommen, zogen sich auch die Wolken auf. Erstaunlich, wie viele Besucher an einem Montag doch hier waren. Wir hatten gerade noch Glück und haben auf einem kleinen Parkplatz ein Plätzchen erwischt. Die Wege sind gut zu laufen und bieten für jeden etwas. Waldwege, die mit Wurzeln überzogen sind bis Bretterstege. Es gibt eine Menge zu entdecken. Uns fällt auf, dass fast überall direkt am Boden eine weiße bis leicht grünliche Pflanze wächst. Wir finden heraus, dass es sich um Rentierflechte handelt. Es gibt aber auch bekannte Pflanzen, wie Preisel- und Heidelbeeren. Lecker, Heidelbeeren direkt vom Strauch in den Mund.
Unser Weg führt uns, nach einem kurzen Stück im Wald direkt ins Moor. Ab hier geht es Richtung Naturum auf einem Brettersteg weiter. Einen Fehltritt
sollte man sich nicht erlauben. Das könnte nicht nur nasse Füße zur Folge haben. Wieder auf festeren Waldboden angekommen, begrüßt uns dieser schöne Steinpilz.
Im Naturum erhält man Informationen über Entstehung, Alter und Tiefe des Moores. An der tiefsten Stelle misst das Moor 7 m. Aus führliche Informationen habe
ich leider nur in Schedisch und Englisch gesehen. Früher lebten in diesem Gebiet auch Bären. Der hat wohl seine Essensreste liegen gelassen und ist jetzt ein
Schaustück.
In der Nähe des Naturum befindet sich ein Aussichtsturm. Von hier kann man sich einen Überblick über einen Teil des Moores verschaffen. Zu unserer Freude
gab es auch einen kleinen Kiosk, der kalte Getränke, Kaffee und leckere, frisch gebackene Waffeln angeboten hat.
Für die kleinen Gäste gibt es einen besonderen Abenteuerweg. Hier können sie die Geheimnisse der Trolle erkunden.
Inzwischen hat es die Sonne geschafft, sich gegen die Wolken durchzusetzen. Ihre wärmenden Strahlen nutzen die jungen
Eidechsen, die plötzlich den Holzsteg bevölkerten, aus.
Zurück am WoMO galt es als Nächstes einen Stellplatz für die Nacht zu finden. Die Karte zeigte mir einen Campingplatz bei
Hillerstorp. Der erwies sich aber als belegt. Das freundliche Personal half uns weiter und gab uns die Telefonnummern von 2 anderen Plätzen in der Nähe.
Einen freien Stellplatz fanden wir im Flatens Camping am Flatensee.
Unterwegs in Mittelschweden begeneten uns immer wieder Schilder, die auf Elche hinwiesen. Leider haben wir während der ganzen Fahrt keinen getroffen.
Am Campingplatz angekommen, wurden wir von den Betreibern freundlich in Empfang genommen. Sogar einen schönen Sonnenuntergang gab's zum Tagesabschluß.