Mit dem großen Urlaub ist es wegen den ganz, ganz kleinen Tierchen - Corona genannt - nichts geworden.
Deshalb sind wir nur für ein paar Tage in die thüringische Heimat meines Chefs gefahren.
Die erste Tour führte uns ins Eisenberger Mühltal. Das Wetter war angenehm und es gab das Versprechen, daß der
Weg an einem Bach entlang führt. Die ersten Kilometer war es noch ganz gemütlich. Da saß ich auch noch im Auto.
Das Auto musste dann leider am Parkplatz "Rote Pfütze" bleiben. Von da an nur noch latschen. Am Ende stand eine 11,6 km
lange Tour mit 424 m hoch und 434 m wieder runter auf dem Tacho.
Aber von vorn. Also vom Parkplatz weg ging es einen schmalen Weg Richtung Mühltal. Geplant war eine Tour von der
Meuschkensmühle, über die Naupolds- und Froschmühle, weiter zur Pfarrmühle und von der Walkmühle durch den Wald wieder
zurück. Unterwegs habe ich gleich mal die Chance genutzt, diese "Rote Pfütze" zu testen. Schmeckt wie jedes Wasser und Wald
gibt es hier in Hülle und Fülle.
Die erste Mühle, die Meuschkensmühle, ist erreicht. Hier hat vor vielen Jahrzenten der damals stärkste Mann der Welt gelebt.
Ich habe mich dann auch gleich mal neben das hölzerne Denkmal von Milo Barus gesetzt. Der konnte Autos und Traktoren ziehen und
andere Sachen machen.
Weiter ging der Weg ins Mühltal zur nächsten Mühle. Ein kleines Erfrischungsbad in der Rauda
war eine echte Wohltat. Und das frische Wasser
hat sehr gut geschmeckt. Am Wegesrand gab es eine Menge zu entdecken. Dort stand viel Heidelbeerkraut, aber Heidelbeeren waren nur wenige
zu finden.
Wir wollen aber weiter, noch andere Mühlen sehen. Der Weg führt durch den Wald immer entlang der Rauda. Ein Frosch zeigt die Richtung zur Froschmühle. Aber vorher müssen wir noch an der Naupoldsmühle vorbei. Ein kleiner Teich läd mich wieder zu einem Bad ein. Ich nutze die Gelegenheit natürlich aus, denn es könnte die Letzte sein. Meine beiden Menschen lassen mir aber nicht viel Zeit und es muss weiter gehen. Nach einigen Wegbiegungen, vorbei an hohen Felsen - zumindest aus meiner Sicht - sind wir dann auch schon bei der Froschmühle, einer Jugendherberge. Also nichts für uns ältere Herrschaften.
Ob wir bald wieder am Auto sind? Nee, der Weg ist noch nicht zu Ende. Weiter, immer weiter latschen meine Menschen. Komische Gewächse gibt es hier am Wegrand. Sollen irgendwelche Moose sein. Und die nächste Mühle ist in Sicht. Es ist die Pfarrmühle. Hier wird endlich Rast gemacht. Die Müllerin steht still und stumm neben dem sich fleißig drehenden Mühlrad. Meine Zweibeiner nutzen die Rast für 'ne Berliner Weise und einen Teller mit vielen Vitaminen. Das ist nichts für mich. Hunger habe ich keinen und der Durst hält sich auch in Grenzen, also einfach die Zeit nutzen und nichts machen.
Wann geht es endlich zum Auto? Wie, erst die Hälfte der Tour absolviert? Das könnt ihr doch nicht mit mir machen!
Doch können die! Und weiter gehts bis wir die nächste Mühle, die Walkmühle, sehen. Aber von hier soll es wieder zurück gehen.
Der Weg im Tal würde noch weiter zur Amtsschreiber-, Schösser- und Robertsmühle führen.
Wir biegen aber in das Walktal ab. Walktal? Es geht doch nur bergauf! Dann verläuft der Weg eben über Wald- und Schotterwege
(meine armen Pfoten) und wieder hinunter zur Meuschkensmühle, dann endlich auch zurück zum Auto. Für mich war hier Schluss.
Meinen Menschen war das wohl nicht genug. Die sind noch schnell über die Strasse und haben einen kurzen Blick in die "Sümpfe" geworfen.
Neuer Tag, neues Glück - oder auch nicht!
Die Latscherei geht weiter. Dieses Mal fahren wir nach Erfurt; zur Stadtbesichtigung. Das Auto durfte in einem schönen kühlen Haus
parken und wir sind in der Sonne durch Strassen und Gassen geschlichen. Zuerst zum Dom mit Domplatz.
Kreuz und quer durch enge Gassen sind wir zur Krämerbrücke gelangt. Die Krämerbrücke ist mit alten Häusern bebaut, die über das Flüsschen
Gera führt. Die Häuser sind für mich nicht interessant, aber das Wasser im Fluss ist verlockend.
Meine Menschen waren von den renovierten und restaurierten Gebäuden ganz begeistert. Die ganze Innenstadt ist komplett neu gestaltet worden.
Irgendwie sind wir auf dem Rathausplatz gelandet. Gegenüber dem Rathaus befindet sich das ehemalige Gildehaus. Jetzt ist da ein italienisches Restaurant. Dort gibt es unter anderem leckere Eisbecher.
Noch einmal quer über den Anger, dann zur Staatskanzlei und endlich zum Auto und wieder zurück.
Also, eine Stadtbesichtigung ist nichts für mich. Und dann noch diese kleinen nervigen Fusshupen.
So schnell nicht wieder!
Der dritte Tag und wieder sollte es eine Wanderung geben. Am Rande von Saalfeld, Stadt der Feengrotten und Schokolade,
wurde ein toller Weg mit herrlicher Fernsicht beschrieben. Die Rechnung hatten die Menschen nur ohne mich gemacht.
Zuerst ging es vom Parkplatz Feengrotten den Weg immer schön nach oben, was mir schon nicht gepasst hat. Dann habe ich nur noch Sonne
und nirgendwo Schatten gesehen. Da war Schicht im Schacht und ich bin in den Streik getreten. Apropos Schacht. Die Feengrotten
sind ein großes Höhlensystem in dem es sicher angenehm kühl gewesen wäre. Leider dürfen Hunde nicht mit rein.
Also umdrehen und wieder zurück. In der Gaststätte bei den Feengrotten habe ich mir eine schöne ruhige Ecke zum relaxen gesucht,
während meine menschliche Begleitung leckeren Heidelbeerkuchen geschlemmt hat.
Da bis zum Abend noch Zeit war, sind wir dann noch ein ganzes Stück mit dem Auto gefahren. Ich habe es mir im Kofferraum schön bequem gemacht. Irgendwann musste ich dann wieder raus, noch etwas rumlaufen. Und das mitten in der Sonne! Wir waren in Saalburg angekommen. Der Ort liegt am "Thüringer Meer", der Bleilochtalsperre. Wenigstens gab es die Gelegenheit für einen Schluck Wasser. Am schönsten war der Tag aber am Abend, faul auf der Hollywood-Schaukel liegen und warten, bis es Thüringer Rostbratwürste vom Grill gibt.
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