Nachdem Ragu vor 2 Wochen bei mir eingezogen ist, hat er sich gut eingelebt. Die täglichen Spaziergänge sind zum Teil
noch etwas stressig, da Ragu noch Probleme mit der Leinenführigkeit hat. In kleinen Schritten wird aber auch das besser.
Nach einer Tour von ca. 1 Stunde legt er sich völlig geschafft in eine Ecke. Seine Neugier kennt auch keine Grenzen.
Sobald er ein anderes Tier oder Menschen sieht, kann er nicht schnell genug dorthin kommen. Besonders Kinder mag er.
Seine stürmische Art kommt aber bei den Kleinen nicht so gut an. Meine Katze ist inzwischen nicht mehr von besonderem Interesse.
Seine Annäherungsversuche quittiert sie mit kurzzeitigen Fauchen. Ragu versucht sie dann mit Bellen zum Spielen aufzufordern,
was die Katze nicht versteht.
Wenn Ragu abends sein erstes Nickerchen macht, scheint er zu träumen. Dann gibt er jaulende Laute von sich, die auf
keinen guten Traum schließen lassen. Auch seine Beine zucken dann richtig. Erlebt er dann Episoden aus der Vergangenheit
noch einmal? Schön muß es nicht gewesen sein. Er kann es mir nicht erzählen.
Mit Ragu läuft es immer besser. Langsam lernt er, dass es sich nicht besonders lohnt, nur an der Leine zu ziehen. Wenn natürlich sich etwas bewegt oder er einen tollen Duft in der Nase hat, vergisst er alles Gelernte. Aber mit Geduld und Fleischwurststücken wird das sicher noch besser werden. Am Feldrand Mäuse jagen, ist eines seiner neuen oder auch alten Hobbies. Gestern hatte er das erste Mal auch Jagdglück. Das Alleine bleiben klappt ganz hervorragend. Ich habe bei den Nachbarn nachgefragt und sie haben sich alle positiv geäußert. Von Ragu ist nichts zu hören! Ich bin ganz stolz auf den "Kleinen". Unsere Spaziergänge dauern jetzt schon bis zu 2 Stunden. Ich habe dabei nicht den Eindruck, dass ihm sein Bein Probleme bereitet. Gestern Nachmittag haben wir eine Labradordame aus der Nachbarschaft kennen gelernt. Nach einem gut 2 stündigen Spaziergang hatte er nur spielen im Kopf. Die alte Dame (9 Jahre) musste aber besonders lange angemacht werden, bis sie auf sein Spiel eingegangen ist. Nach einem langen und aufregenden Spaziergang, ist er erst mal geschafft. Nach einer kurzen Erholungspause will er wieder spielen. Ob Ball oder Seil, es macht ihm richtig Spaß.
Wenn Herrchen es erlaubt, darf mit ins Haus. Da sind auch tolle Spielsachen. Und die kleine Schwarze kommt mal in
meine Nähe. Wenn ich Sie aber zu spielen auffordere, haut sie immer gleich wieder ab. Mal so'n kleiner Beller zum Spielbeginn
ist doch wirklich nicht schlimm - oder?
Über Nacht bewache ich dann den Schlaf von meinem Menschen und der Katze.
Noch ganz müde muß ich an den Werktagen früh raus zum morgentlichen Gassigang. Zum Glück ist das an den Wochenenden
gaaanz anders. Da darf ich auch mal länger schlafen.
Die Runde ist immer die Gleiche. Bei entsprechendem Wetter ist dann auch ein toller Sonnenaufgang über der Burg Münzenberg
zu beobachten. Meinem Herrchen gefällt es, mir ist es jedoch völlig egal. Ich studiere lieber die Informationen, die andere
Hunde für mich hinterlassen haben oder suche am Feldrand ein Mäuschen.
Natürlich mache ich auch irgendwann mein Geschäft - meistens.
Kinder, wie die Zeit vergeht. Jetzt bin ich schon seit 7, ja fast 8 Wochen, aus der Pension weg. Hier gefällt es mir immer besser.
Inzwischen habe ich neue Freunde gefunden - Benny, Fiebi, Jack. Ein paar kurze Nasenbekanntschaften waren auch dabei. Von denen hab
ich aber die Namen wieder vergessen.
Das Gassi gehen macht auch mehr Spaß. Jetzt kann ich auch schon öfter mal ohne Leine laufen. Klasse, da spring ich immer, wenn sich
die Gelegenheit ergibt, auch mal in einen Bach - mit mehr oder weniger Wasser. Speziell bei wenig Wasser ist Herrchen immer hocherfreut,
wenn er mich dann wieder sieht. Er redet dann irgendwas von Moorbad und kleinem Schweinchen. Keine Ahnung, was er damit meint.
Unterwegs gibt es ständig Neues zu sehen. Vor einigen Tagen sind wir an einem Garten vorbeigegangen, da liefen so komische Zweibeiner mit
Federn rum und haben ein fürchterliches Gegacker gemacht. Herrchen meinte, Hühner sind nicht so zum Spielen geeignet. Ein paar Meter weiter
war dann ein anderer Kamerad. Der hatte keine Federn und stand auf seinen 4 Pfoten, wie sich das gehört. Irgendwas war mit dem aber
nicht in Ordnung. Der hat sich keinen Millimeter bewegt. Herrchen hat mir dann gesagt, daß es eine Statue von einem Hirsch ist und der
nicht mit mir spielen kann. Zeug können sich die Menschen in den Garten stellen!
Ein tolles Erlebnis hatte ich mit Benny. Wir waren gerade bei unserem gemeinsamen 2. Gassigang, da haben wir am Feldrand so ein kleines
braunes und weisses Fellkneuel aufgescheucht - natürlich wollten wir es nicht erschrecken. Der kleine Kerl hat sich aber dann so groß gemacht,
wie er nur konnte um uns zu imponieren. Ich konnte ihn leider nicht zu spielen bewegen. Wir waren ihm wohl zu groß. Die Menschen sagten,
daß es ein Feldhamster wäre. Egal, ich hätte gern etwas mit ihm gespielt. Schade.
Der Tag heute war so richtig was zum "Die Seele baumeln lassen". Es war richtig sonnig und die Temperatur bestimmt wieder über 30 Grad. Dann kam Herrchen nach hause und wir sind wieder zu unserer Gassirunde aufgebrochen. Eigentlich wollte ich ja gar nicht so lange laufen. Die Sonne war trotz der frühen Abendstunden noch kräftig am scheinen. Das Wasser in meinem Stammbadebach war fast verschwunden. Endlich zu hause wieder angekommen, habe ich mir erst mal ein kühles Plätzchen gesucht. Da der Fliesenfussboden im Flur schön kühl ist, hab ich's mir da bequem gemacht. Aber die Fliesen sind hart und mit der Zeit unbequem. Als Herrchen dann mal aus dem Wohnzimmer gegangen war, hab ich dieses Teil getestet, wo sich die Mensch so gern hinsetzen. Oh, das war schön! So weich und auch relativ kühl. Herrchen war ganz baff als er wiederkam und mich so gemütlich auf der Couch sah.
Herrchen ist heute nicht so zeitig, wie jeden Montag aufgestanden. Er sagt, daß er Urlaub hätte. Keine Ahnung, was das bedeutet. Vielleicht wird es ein gemütlicher Tag, etwas relaxen, bischen Gassi gehen und spielen - dachte ich. Zuerst kam der Monteur für die Heizung. Der hat sich wenigstens zum Abschied etwas Zeit für mich genommen. Das dicke Ende kam dann am Nachmittag! Ich mußte wieder ins Auto und wir sind zu einer Frau gefahren, die mich ganz lieb begrüßt hat. Das fing auch ganz gut an. Über einen breiten Steg durfte ich mich auf eine Pritsche legen. Da wurde schön geschmust und mein kaputtes Bein richtig gut gepflegt. Dann mußte ich in so einen Kasten der oben offen war. Wohl hab ich mich dabei nicht gefühlt. Plötzlich hat sich der Boden unter mir bewegt und ich mußte anfangen zu laufen, um nicht an die Wand gedrückt zu werden. Die Menschen fanden, daß ich es ganz toll machen würde. Dann wurden auch noch meine Füße nass! Und ich mußte wieder laufen. Irgendwie fand ich das gar nicht zum lachen. Das Wasser stieg immer höher. So tief war ich noch nie! Das Wasser hat meinen Bauch ganz nass gemacht, obwohl ich gestanden habe! Und dann dieser Fußboden, die sich immer mal wieder bewegt hat. Das laß ich nie wieder mit mir machen, hab ich mir gedacht. Ich hab dann aber verstanden, daß die ganze Sache gut für mein Bein sein soll. Naja, wenn's hilft.
Heute Nachmittag haben wir einen schönen langen Spaziergang gemacht. Ich war ganz brav und habe auf das Rufen von Herrchen immer gehört. Um ihm eine große Freude zu bereiten, habe ich mir dann zum Abschluß die Haare gefärbt und einen besonders tollen Duft aufgelegt. Zu meinem Glück fand ich auf einem Feld frisch ausgebrachten Teichschlamm. Herrchen hat sich auch richtig toll darüber gefreut! Oder nicht? Zu hause gab es dann leider eine kräftige Dusche; 2 volle Gießkannen. Die Farbe war nicht ganz raus zu bekommen. Und duften tue ich auch noch. Bin ich nicht schick, so als Tricolor?
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