Hallo zusammen!
Es wird mal wieder Zeit, meinem Tagebuch die letzen Erlebnisse anzuvertrauen.
Wie letztes Jahr auch, sind wir wieder mit "Ausflüge mit Hund" über ein verlängertes Wochenende weg gewesen.
Es ging nach Schlossböckelheim. Keine Ahnung wo das ist. Ich muss ja nicht alles wissen. Meine Menschen werden das schon machen.
Gewohnt haben wir dort im Niederthäler Hof, direkt an einer Strasse und daneben ein dreckigbrauner Fluss. Soll die Nahe gewesen sein.
Vom Zimmer waren meine Zweibeiner ganz begeistert: "Oh, wie schön gross und das Badezimmer erst. Da gibt es ja auch eine Badewanne!"
Badewanne? Nix für mich! Ich ziehe da ein schönes Bett vor.
Für unsere erste Tour an diesem Wochenende war die Besichtigung des Schmittenstollens vorgesehen.
Stollen? Kenne ich. Den gibt es jedes Jahr zu Weihnachten. Leider kann ich immer nur ein paar Krümel ergattern,
aber die sind schön süß und richtig lecker. Vielleicht ist der Schmittenstollen ja was Leckeres für Hunde.
Aber der Reihe nach. Die Wanderung verlief ganz gemütlich am Strassenrand entlang.
Also genug Zeit zum Schnüffeln und Markieren. Tolle Gegend hier.
Wann kommt eigentlich ein Zug?
Im Weinberg waren fleißige Leute bei der Weinlese. Unser Weg führte uns auch direkt an Weinstöcken vorbei. Da hingen die Trauben gar nicht hoch. Mein Leinenhalter musste natürlich gleich welche holen. Wenn ich was Tolles finde und futtern will, heisst es gleich "Pfui, lass das!". Sag das mal einer den Menschen!
Nachdem wir einige Zeit gelaufen waren, es war immer noch eine gemütliche Tour, haben wir uns (die Menschen) an einer Infotafel über den weiteren
Verlauf des Weges orientiert. Vitaltour? Was kommt da auf uns zu?
Andreas, unser Scout, zeigt wo das Ziel liegt. Oh, das sieht nach Bergsteigen aus!
Meint der das wirklich? Mir schwant nichts Gutes. Es kam noch viel schlimmer!
Noch steigt der Weg langsam an und es bleibt immer noch genug Zeit, die Neuigkeiten am Wegesrand zu lesen und einen eigenen Kommentar abzugeben.
Der Blick ins Tal zeigt, dass wir noch nahe der Nahe sind.
Der Weg wurde dann plötzlich steiler und ich habe gemerkt, dass das andere Ende
der Leine nicht zu den Leichtgewichten gehört. Auch mein Freund Frodo hat es geschafft. So, wie ihm die Zunge aus den Hals hängt, musste er den ganzen Berg
sein Frauchen hochziehen. Die sieht dagegen noch frisch aus.
Welchen Märchen sind denn die Holzkameraden entsprungen? Ich kenne das etwas anders. Ist da nicht
ein Esel unten? Na egal, erst mal von den Strapazen ausruhen. Ja, ja, wir mussten die Menschen hochziehen und jetzt tun sie so, als hätten sie sich angestrengt.
Ah, Leinenwechsel. Na, mit dem Leichtgewicht kann ich mich mal etwas umschauen. Da werde ich kaum gebremst.
Angeblich hätten wir den Schmittenstollen erreicht, müssten aber noch etwas warten, bis die Besichtigung beginnt.
Das ist nicht Euer Ernst? Der Schmittenstollen ist nichts zum Fressen?
Nur ein riesiges dunkles Loch? Welche Enttäuschung! Und dafür der lange Weg?
Bevor wir in das Loch hineingehen, hat der junge Mann einige Dinge erklärt.
Die haben mich nicht weiter interessiert. Was ist schon Quecksilber und wieviel Jahre dort gebuddelt wurde? Ich habe mich gefragt, was das für ein
großer Hund sein muss, der so einen Höhleneingang braucht.
Dann ging es hinein und der junge Mann, Marcel ist sein Name, hat noch viel erzählt.
Die Menschen fanden die farbigen Wände ganz toll. Ich hab das anders gesehen.
Oh, wir sind nicht alleine. Da sind auch noch komisch angezogene andere Menschen.
Die haben sich gar nicht bewegt. Spielen wohl gerade Beamtenmikado - wer sich bewegt hat verloren.
Endlich wieder draussen und natürlich erst mal ein Foto zum Beweis, dass alle wieder da sind.
Wie lästig!
Und, wenn du denkst, jetzt geht es wieder zurück, hast du dich aber schwer getäuscht. Nee, die Menschen wollten noch zum Lemberghaus latschen und Kaffee trinken.
Also weiter! Der Weg wurde immer schmaler, was mir nichts ausgemacht hat. Es ging vorbei an "Schönster Naheblick" Richtung Lemberghaus.
An einer Wegkreuzung gab es verschiedenen Hinweisschilder. Auch eines mit dem direkten Weg zum Lemberghaus.
Nur 0,9 km, dafür aber etwas steiler. Nach gefühlen 0,9 km kam wieder ein Schild zum Lemberghaus. Nur 0,9 km! Wollen die uns verarschen? Selbst ich hab inzwischen mitbekommen,
dass man nicht ein ganzes Stück läuft, ohne dass sich die Entfernung ändert. Also weiter bergan in vielen Serpentinen. Der eine oder andere hatte ganz schön zu pumpen.
Namen werden hier aus Datenschutzgründen nicht genannt.
Endlich angekommen, musste natürlich der tolle Ausblick genossen werden. Na,macht mal. Ich habe
mich im Hintergrund gehalten und ausgeruht. In der Gaststätte habe ich mir den Spass gemacht, mal bei den Leuten auf den Teller zu sehen, was es so gibt. Das fand eine
Frau nicht lustig und hat sich einen anderen Platz gesucht. Ihr Oller musste mit.
Weiter geht's! Jetzt wollen die noch zum Silbersee! Ich glaub's nicht!
Natürlich unterwegs wieder ein Gruppenfoto! Da fehlen doch welche! Richtig, die waren vor lauter Quatschen vorweg gerannt.
Sieht ja toll aus am Silbersee. Nur, wo sind Old Shatterhand und Winnetou?
Und wer bis jetzt geglaubt hat, dass ich ein lahmer Vertreter meiner Rasse bin,
hier darf ich mal den Gegenbeweis antreten. Der Frodo haut mir nicht ab.
Irgendwelche Leute hatten da ein dickes Seil gespannt. Der Versuch darüber zu laufen,
war nur von mässigem Erfolg gekrönt. Mehr, wie zwei Schritte hat der nicht geschafft, dann wurde er vom Wind runter geweht. Zum Glück war er angeseilt.
Endlich hatten die wanderhungrigen Zweibeiner ein Einsehen und haben sich über den günstigsten
Heimweg beraten. Vorbei an der Geisterbank und anderen merkwürdigen Gestalten ging es wirklich zurück ins Hotel. Mir hat es schon mal gereicht und mich bekommt
heute bestimmt keiner mehr aus dem Zimmer.
Was wohl der Tag morgen bringt?
Eigentlich war für den zweiten Tag wieder eine Wanderung gedacht. Der Wettergott hat es aber gut mit gestressten Hunden gemeint und Regen
geschickt. So wurde nach kurzer Diskussion die Wanderung gestrichen. Dafür gab es als Ausgleich eine kleine Stadtbesichtigung von Bad Kreuznach.
Das bedeutet, erst mal schön gemütlich Auto fahren. So richtig viel sind wir dann auch nicht gelaufen. Eine Parkanlage zieht sich entlang der Nahe
bis ins Zentrum der Stadt. Highlight sollen wohl die Häuser auf der Brücke sein. Wer's mag über dem Wasser zu wohnen. Mir wär das nichts. Ständig diese Angst,
wenn der Fussboden durchbricht, im Wasser zu landen.
Bevor es zum Hotel zurück ging, haben sich die Menschen noch bei
Kaffee und Kuchen gestärkt. Das obligate Gruppenfoto durfte natürlich nicht fehlen. Sehen die Menschen nicht schick aus in ihren Regenklamotten?
Einige Unentwegte haben noch den Aufstieg zu dem Aussichtsturm (siehe auch Bild oben)
unternommen. Zur Strafe, weil sie nicht genug bekommen können, wurden sie dann auf dem Rückweg auch mal kräftig geduscht.
Zu meinem Glück hat mein Chef darauf verzichtet, da er Probleme mit dem Knie hatte und lieber ruhen wollte.
Die Idee fand ich gut und habe mit geruht.
Menschen! Einfach nicht zu bremsen. Das Wetter ist besser und schon wird die für gestern geplante Wanderung nachgeholt. Zuerst ging es im lockeren Gänsemarsch auf der Strasse entlang, später konnten wir einen asphaltierten Feldweg nutzen. Der Weg sollte auch keine großen Steigungen haben, nur das letzte Stück. Das war auch wirklich so. Ziel war die Ruine Disibodenberg. Das ist eine alte Klosterruine, da wo die Hildegard von Bingen von ihrem Vater eingesperrt wurde. Hat es wohl etwas zu wild getrieben, die Hilde.
Es ging vorbei am Herrenhof, der erst vor einiger Zeit eröffnet wurde. Mir egal, denn ich hatte genug an Neuigkeiten zu verarbeiten und zu kommentieren.
Frodo wurde es auch langweilig und sein Frauchen musste ihn bespassen. Hier konnte er mal richtig zeigen, was schnell ist.
Vor der Ruine angekommen, hat uns unser Scout Andreas gezeigt, wo seine Wiege stand. Irgendwo da unten in dem Dorf. Ich hatte es mir in der Zwischenzeit gemütlich gemacht.
Das ist also die berühmte Klosterruine. Da ist ja kein Haus fertig. Wie soll man da drin wohnen? Kein Dach, kein Nichts.
Die sind ja bei Regen nass geworden.
Und wieder mal ein Gruppenfoto. Diesmal nur wir Hunde.
Zurück sind wir den gleichen Weg gegangen. Mein Chef hatte wieder seine Probleme mit dem Knie und ich mit einer Pfote, die ich beim Laufen aufgeschabt hatte.
Hat sogar etwas geblutet.
Am Abend war dann Spanferkelessen auf der Tagesordnung. Wieder mal nur für die Menschen. Wir Hunde mussten im Auto bleiben. Was für einen Gemeinheit!
Nach dem Wochenende bin ich erst mal fax und fittig. Wenn das nächstes Jahr wieder so stressig wird, komme ich nicht mit!
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