Hallo zusammen,
ich bin der Ragu, mit Betonung auf dem a, denn wenn es anders ausgesprochen wird,
klingt es so nach Essen und dann hab ich die Befürchtung, daß ich die Grundlage dazu bin.
In meinem bisherigen Leben habe ich noch nicht so viel Positives erlebt.
Als Welpe bin ich in Italien in die Tötungsstation gekommen und zum Glück mit meinen Geschwistern
von den netten Menschen von Hundeblicke e. V. gerettet worden.
Wir sind dann nach Deutschland gekommen. Ich wurde zu einer Frau vermittelt, die sich wenig um mich gekümmert hat.
Sie hat dann auch nicht auf mich aufgepasst und ich bin in ein Auto gerannt. Zum Glück war es "nur" ein Beinbruch.
Der ist dann operiert worden. Mit der Nachsorge hat es mein Ex-Frauchen nicht so genau genommen und jetzt hab
ich den Salat – äh die Fehlstellung. Macht mir aber nichts aus.
Dann kam ich wieder zurück zu Hundeblicke.
Im April mußte ich dann wieder in die Klink, dachte schon, es geht wieder um mein Bein. Das war ein großer Irrtum!
Es ging um meine Männlichkeit! Naja, auch das hab ich überstanden. Dann saß ich 4 lange Wochen in einer Tierpension.
Schlecht war es da ja nicht, aber es ist eben kein eigenes Zuhause. Am Frohnleichnam kam dann die Chefin von Hundeblicke
mit einem kräftigen Mann, der sich für mich interessierte. Beim Spaziergang hab ich dann gleich mal gezeigt, wie gut ich an
der Leine ziehen kann. Das hat dem Knaben aber nichts ausgemacht. Er hat dagegen gehalten - wow! Übrigens muß ich aufpassen,
was hier geschrieben wird, denn ich diktiere meinen Menschen, was er schreiben soll. Mit dem 2 Pfotensystem hab ich's nicht so.
Jetzt noch etwas von mir. Ich bin ein kleiner (hihi) Italiener, ein Hirtenhund-Mix sagt man mit einem Hauptanteil
vom Maremmaner Hirtenhund. So genau kann man das nicht sagen, denn an meine Mama hab ich nur noch wenig Erinnerung und meinen
Erzeuger kenne ich nicht. Meine Schulterhöhe liegt so bei 68 cm und ich habe ein aktuelles Gewicht von 36 kg.
Geboren bin ich am 15.03.2011 (als Geburtstaggeschenk nehme ich jede Menge Kauknochen und Leckerli). Menschen und alles Getier
finde ich spannend und will immer nur mit ihnen spielen – wirklich!!!!!
2 Wochen nach dem Probespaziergang kam der Mann wieder und hat mich zum "Probewochenende" abgeholt.
Alle meine Sachen wurden in sein Auto eingeladen. Nach einer guten Stunde Autofahrt war ich dann in der Wetterau
geladet. Aus dem Auto raus und erst mal den kleinen Hof inspiziert. Ist ganz ok. Dann ging es in das Haus. Dort erwartete
mich eine kleine schwarze Mieze. Wie sieht die denn aus? Hat die eben in eine Steckdose gefasst? Da stehen ja alle Haare ab.
Ich hab mir an dem Wochenende die größte Mühe gegeben, um einen guten Eindruck zu machen. Auch den Test, ob ich Alleinebleiben kann, hab
ich dann bestanden. Die Hoffnung auf ein neues Zuhause wurde bei mir größer.
Dann kam ein schreckicher Moment - dachte ich. Mein Bett wurde wieder im Auto verstaut. Auch ich mußte rein. Bloss nicht
wieder zurück, waren meine Gedanken. Und plötzlich waren wir wieder bei der Chefin von den Hundeblicken. Mir schwante nichts Gutes. Dann
fuhren wir zum Tierarzt - Spritze abholen. Kann es noch schlimmer kommen? Wieder zurück. Die Menschen haben dann irgendwelche
Zettel hin- und hergeschoben. Ich hab's nicht kappiert. Zum Schluß wieder in das Auto und zurück.
Hurrrraaaaaaaaa!!!!!!!!!! Ich hab ein neues Zuhause!!!!!<
Jetzt machen wir jeden Tag längere Spaziergänge. Das soll helfen, meine Muskeln wieder aufzubauen. Vielleicht wird’s dann auch
wieder mit dem Bein besser. Toben und spielen mit anderen Hunden, von denen ich sofort einige kennen gelernt habe, klappt
immer prima. Mit der fauchenden und keifenden schwarzen Katzendame würde ich ja gerne Freundschaft schließen, aber sie
hat noch nicht das richtige Vertrauen in mich. Aber mit jeden Tag wird es ein bischen besser.
Um das Spielzeug auf dem Bild hab ich schon mal mit meinem neuen Chef gekämpft. Danach hab ich mich noch eine
halbe Stunde damit beschäftigt und dann war das Seil kaputt. Die Qualität war früher auch schon mal besser, sagt man.
Nach einem ausgiebigen Spiel ist gut ruhen.
Erst ein paar Tage in der neuen Heimat ging es schon wieder in das Auto. Diesmal aber in die andere Richtung. Mein neues Herrchen hat mir erklärt, daß wir nach Niedersachsen zu Besuch fahren. Dort gibt es auch eine Mieze. Die würde sich schon freuen, einen Spielgefährten zu haben. Na schaun 'mer ma. Nach einer langen Autofahrt wurden wir dann auch ganz freudig begrüßt. Voller Verwunderung wurde analysiert, daß ich ganz toll aussehe, aber größer als erwartet bin. Und die Mieze? Der war ich wohl auch etwas zu groß. So richtig verstanden haben wir uns nicht. Macht nichts. Es gab einen großen Garten zum Spielen und meine neue Decke zum ausruhen. Wir sind dann nach Hannover gefahren. In einem großen Raum waren wenig Möbel aber viele Bilder. Da gab es auch noch einen anderen Hund. Jedenfalls hab ich dem die ganze Show gestohlen. Hund vor Rasierklinge - künstlerisch wertvoll!
Diese Woche hat für mich viel Neues gebracht! Zuerst kamen da weitere Menschen. Die hatte ich schon mal gesehen.
Ach ja - das war beim Gassigehen mit Li, eine Labbidame. Der kleine Mensch - Herrchen sagt, es ist seine Enkelin -
hat doch tüchtig Respekt vor mir. Ich will doch wirklich NUR spielen. Die Kleine ist eine Woche geblieben und wir haben
uns richtig gut angefreundet und auch gespielt. So ganz nebenbei konnte ich dann wieder zeigen, daß ich lange
allein bleiben kann. Mein Chef, diese ungläubige Kerl (na, na), mußte unbedingt bei den Nachbarn nachfragen, ob ich auch
leise gewesen bin. Aber die haben zu mir gehalten.
Während der täglichen Spaziergänge habe ich meine neue Heimat so langsam mit den beiden erkundet. Die neuen Düfte - ich kann Euch sagen!
Nach jedem Spaziergang war ich fix und alle.
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